The Power of the Dog (2021)

Streng, blassäugig, gut aussehend - Phil Burbank ist brutal verführerisch. Phils ganze Romantik, Kraft und Zerbrechlichkeit ist in der Vergangenheit und im Land gefangen: Er kann ein Stierkalb mit zwei schnellen Messerstichen kastrieren; er schwimmt nackt im Fluss und beschmiert seinen Körper mit Schlamm. Er ist ein Cowboy, so roh wie seine Felle. Wir schreiben das Jahr 1925. Die Brüder Burbank sind reiche Rancher in Montana. Auf dem Weg zum Markt treffen die Brüder im Restaurant Red Mill auf Rose, die verwitwete Besitzerin, und ihren leicht beeinflussbaren Sohn Peter. Phil benimmt sich so grausam, dass er die beiden zu Tränen rührt, sich an ihrem Schmerz ergötzt und seine Kollegen zum Lachen bringt - alle außer seinem Bruder George, der Rose tröstet und dann zurückkehrt, um sie zu heiraten. Während Phil zwischen Wut und List schwankt, nimmt seine Verspottung von Rose eine unheimliche Form an - er schwebt am Rande ihrer Sicht und pfeift eine Melodie, die sie nicht mehr spielen kann. Sein Spott über ihren Sohn wird noch offenkundiger, verstärkt durch das Gejohle von Phils Cowboy-Jüngern. Dann erscheint Phil und nimmt den Jungen unter seine Fittiche. Handelt es sich bei dieser letzten Geste um eine Abschwächung, die Phil entblößt, oder um eine Handlung, die sich weiter in Richtung Bedrohung entwickelt?